Günter Bauer Drummer Berlin Rock Band

Pearl "Export" - Finish Red

Nachdem ich mein erstes Drumset der Marke Luxor im Alter von 17 Jahren verkauft hatte, war ich damals auf den Pearl-Geschmack gekommen - deshalb hatte ich mir ein Pearl "Power Classi-cal" (Foto, rechts) damals neuwertig angeschafft. Im Laufe der Jahre hatte ich mir zusätzliche Toms und Rotos angeschafft und das Set auf sogenannte Concert-Toms (ohne Resofelle) umge-rüstet. Dies war zu jener Zeit modern, wie insbesondere das damalige Set von Phil Collins ver-deutlichte. Der Sound war sehr fett / trocken und wird bei Einzelmikroabnahme in den Tomkesseln recht voluminös - mit dem Vorteil: es erfolgt kein Überspielen der abgeschotteten Mikors.

Als Snare hatte ich eine Ludwig 14" x 6,5" Stahl, die mächtig reingeknallt hatte. Auffällig sind die kleinen Toms (8", 10") in Reihe geschaltet mit einem Rototom, welche sehr markante Rolls mit sehr hohen Stimmungen ermöglichen.

Dieses Set hatte ich 2014 via ebay in Einzelteilen verkauft, was mir einen unerhofften Erlös von rd. 1 T€ beschert hatte - somit geht eine Ära von fast 40 Jahren zu Ende, in denen mir dieses unverwüstliche Drumset treue Dienste erwiesen hatte; lustig: zuletzt ging der Kesselsatz an eine Künstlerin, die daraus ein Kunstwerk für einen Werbeauftrag erschaffen will.

Aus dem o.g. Erlös hatte ich mir 2014 ein gebrauchtes Drumset für nur 250,- € als alte Rostlaube angeschafft; wieder ein Pearl Export, allerdings in einem schillerndem Rot-Finish (Foto, unten). Was manche Drummer mit ihren Sets so anstellen, ist einfach unbegreiflich - als ich das Set zum ersten Mal angeschaut hatte, wollte ich es nicht glauben: versaut, verdreckt, verrostet, verkratzt, mit Gaffa zugeklebt, mit Hardware-Defekten, etc. Ich habe mich mit diesem Drumset fast einen Monat lang in mei-ner Musikerwerkstatt beschäftigen müssen, insbesondere was Reinigung, aber auch gewisse Reparaturen betroffen hatte. Ohne weitere Investionen habe ich m.E. ein kleines Schätzchen daraus gemacht:

Eigentlich wollte ich dieses Teil in Einzelstücken verkaufen, was sicherlich lukrativ werden könnte - aber im Moment bietet sich gerade ein neuer Einsatz bei einer meiner Bands an, die vorher nur in Miet-Proberäumen unterwegs waren, nun aber eventuell einen neuen Proberaum auf Dauer beziehen kann. Wie auf dem Foto ersichtlich, ist das Set dort schon aufgebaut. Naja, gut dass das Foto nicht perfekt ist, dann wird der Gebrauchtzustand nicht so deutlich. Aber ich muss sagen: wenn man alle Tips aus den Drummerforen berücksichtigt, kann man noch eine Menge aus solch einer Rostlaube rausholen. Der Klang ist davon unberührt - sehr fettes Tuning, will ich meinen... habe mal mit den Resonanzfellen rumexperimentiert, und dort ausnahmsweise zwei-lagige Felle nach intensiver Reinigung drauf gelassen; nicht schlecht, der Specht!

Überraschend stabil erweist sich das Pearl-Icon-Rack; da muss ich gestehen: besser als meine andere Teile von Dixon und Millenium. Das Set verfügt über 4 Toms (10", 12", 13", 16"), die alle mit Remo Emperor-Fellen bestückt sind. Beachtlich ist der Klang des 16" Tom, welches über ein ISS-Freischwingsystem am Rack befestigt ist - normal wären drei Tom-Füße bei dieser Größe. Und zu meiner Verwunderung muss ich feststellen, dass dieses große Tom einen mächtigerem Bumms hat, verglichen mit meinen anderen 16" Toms.

Interessant ist auch die Snare - hierbei handelt es sich um eine Tama-Snare, 14" x 8" in Kupfer, die bei dieser beachtlichen Tiefe (8") mächtig Durchsetzungsvermögen besitzt. Als Fußmaschine nutze ich einen Doppelfuß von Millenium, die sich als ausreichend erweist, nachdem ich mir das Teil reparaturtechnisch zur Brust genommen hatte. Der Beckensatz ist von meinem anderen Schlagzeug - also Zildjian K, hier nur mit 6 Becken (1 Ride, 3 Crash, 1 Trash, 1 China).

Die Bassdrum ist 22" x 18", also im Standard-Maß, wobei ich ein sehr gutes Schlagfell von Remo noch bei mir gefunden hatte, das ich dann sofort aufziehen musste: Powerstroke 3, dessen fetten Sound ich über alles liebe.

Die erste Probe ist auch schon sehr gut mit diesem Set überstanden - die Resonanz meiner Musikerkollegen war überraschend gut: "... mächtig Druck...!"; genau: so muß Rock sein!... und ich freue mich über meinen Schnapper :-)